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Dieses Interview erschien in der Fachzeitschrift INTERIEUR (Ausgabe 7/2018)
Interview: Fabrice Müller        

 

In der Regionalkonferenz von interieursuisse vertritt er neu den Kanton Zürich. Mit seinem Team von «Bel Interieur» in Zürich hat Daniel Feierabend schon zahlreiche Gastronomie-Projekte realisiert.

Mit was beschäftigen Sie sich zurzeit?
Daniel Feierabend: Heute Morgen ist Büroarbeit angesagt. Dann haben wir, die Werkstatt zu optimieren, sprich, zu putzen, aufzuräumen, Überflüssiges zu entsorgen und so Platz zu schaffen für zwei grosse Aufträge, die wir demnächst in Angriff nehmen dürfen.

Um was für einen Auftrag handelt es sich dabei?
Wir übernehmen die Polster- und Textilgestaltungsarbeiten für ein neues Restaurant. Bei diesem Auftrag arbeiten wir eng mit einem Innendesigner zusammen, der sich vor allem auf Gastronomiebetriebe spezialisiert hat. Wir sprechen sozusagen die gleiche Designsprache, sodass ich seine Ideen eins zu eins auf der handwerklichen Ebene umsetzen kann.

Auf welche Arbeitsbereiche haben Sie sich spezialisiert?
Polsterarbeiten und die textile Raumgestaltung stehen bei uns im Zentrum. Vor allem die Polsterei hat in letzter Zeit stark an Bedeutung zugenommen. Dies verdanken wir in erster Linie den Aufträgen in der Gastronomie.

Schaut man sich Ihre Referenzen auf Ihrer Website an, stellt man schnell fest, dass Sie für namhafte Gastronomiebetriebe in Zürich und Umgebung gearbeitet haben. Welches Projekt haben Sie kürzlich abgeschlossen?
Im Aufrag der Candrian Catering AG arbeiteten wir im denkmalgeschützten Bahnhof Oerlikon. Bänke mit rotem «Pull-up»-Leder und Nagelbeschlag sollen die alten Zeiten aufleben lassen. In unserem Polsteratelier wurden die Schaumstoffelemente fachgerecht angebracht. Das Leder zugeschnitten, genäht und die einzelnen Elemente bezogen. Sämtliche Sitz und Rückenpolster wurden mit Ziernägel in traditioneller Handarbeit beschlagen.

An welche Aufträge erinnern Sie sich immer wieder gerne zurück?
Da gibt es natürlich viele. Als mein Vater noch im Betrieb war, montierten wir für einen Kunden, der sein Geld im nahen Osten verdiente, Seidenverspannungen und -vorhänge in seinem Domizil in Arosa. Im Restaurant «Atrio» im Zürcher Hauptbahnhof etwa stammen die grünen Lederpolsterarbeiten wie auch die riesigen Bogenvorhänge von uns. Mein Vater, der mittlerweile 83 Jahre alt ist, half tatkräftig mit. In Andermatt – das war ein «Sauchrampf» – aber trotzdem lässig, richteten wir ein Skirestaurant mit Rollos und Vorhängen ein. Um fünf Uhr morgens fuhren wir los. Das ganze Material und die Werkzeuge wurden mit der Seilbahn auf den Berg befördert. Um Mitternacht kamen wir nach Hause und waren ziemlich «uf de Schnurre».

Wie zufrieden sind Sie mit dem ersten Halbjahr 2018?
Mit einem neuen Grossauftrag im Sommer sind wir zahlenmässig auf Kurs. Ich bin mit dem aktuellen Jahr daher mehr als zufrieden.

Wie haben sich die Kundenbedürfnisse in den letzten Jahren verändert?
Von Privatkunden hören wir immer wieder, dass die Wohnungseinrichtung nicht für die Ewigkeit gemacht sein muss, sondern nach einer gewissen Zeit wieder erneuert werden soll. Das bedeutet für uns, einen Spagat zwischen qualitativ hochwertiger Ware und dem Wunsch nach Veränderungen in einigen Jahren zu meistern. Gerade im Raum Zürich stellen wir bei der Raumgestaltung einen Trend in Richtung Minimalismus fest. Dies kommt uns nicht unbedingt entgegen. Umso glücklicher bin ich, mit meinem Frauenteam eine Nische gefunden zu haben, in der wir unsere textilen Lösungen trotzdem realisieren können.

Sie engagieren sich neu als Vertreter des Kanton Zürich in der Regionalkonferenz von interieursuisse. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach dieses Engagement im Branchenverband?
Sehr wichtig. Ein starker Verband nützt allen. Das Engagement bei interieursuisse erlaubt mir zum Beispiel wertvolle Austauschmöglichkeiten mit Berufskolleginnen und -kollegen. Ich fühle mich im richtigen Alter, mich für die Branche zu engagieren. Es reizt mich, etwas Neues aufzubauen. Zudem trete ich als Vertreter in der Regionalkonferenz in die Fussstapfen eines ehemaligen Lehrlings meines Vaters.

 

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